Die Hintergrundsegmente sind ideal geeignet, um Teilbereiche von Messdaten oder Analyseergebnissen hervorzuheben (siehe Post Hintergrundsegmente). Stellt sich die Frage, wie kann ich die beiden Kanäle, die die Bereiche markieren, erstellen? Ich benötige einen Kanal für die Position auf der X-Achse (oder Y-Achse) und einen Kanal für den Beginn (Wert ist größer Null) und das Ende (Wert ist kleiner oder gleich Null) des Bereiches.
Ich kann mir die entsprechenden Daten natürlich zusammensuchen oder grafisch-interaktiv in VIEW markieren und dann in neue Kanäle übertragen.
Deutlich besser geeignet sind hier aber die Kanal-Event-Funktionen. Betrachten wir hierzu das Beispiel aus dem letzten Post.
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All die Stellen, die den der Grenzwert überschreiten, sollen farbig gekennzeichnet werden.
Mit den Kanal-Event-Funktionen (Ereignissuche) kann ich diese Stellen sehr schnell finden.
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Mit der Fenster-Funktion kann ich den Kanal Temperatur im Bereich zwischen 32 und einem hohen anderen Wert überprüfen.
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Das Ergebnis ist ein Statuskanal (Ereigniskanal) mit den Werte 1 und 0. Zusammen mit dem Zeitkanal kann ich diesen direkt als Kanal für die Hintergrundsegmente benutzen.
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Der Nachteil bei dieser Vorgehensweise ist das ich einen zusätzlichen Kanal habe, der genau so lang ist wie mein gemessener Kanal, obwohl nur je ein Wertepaar für das Aktivieren und Deaktivieren erforderlich ist.
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Bei kleinen Kanallängen ist das sicherlich kein Problem – bei ein paar Millionen Werten pro Kanal aber schon eher. Deshalb sollten alle doppelten Werte mit den zugehörigen Zeitdaten gelöscht werden. In der Basismathematik in ANALYSIS rufen wir dazu die Funktion „Duplikate entfernen“ auf.
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Die Einstellungen im Dialog sehen so aus:
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Das ist dann das Ergebnis:
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Das passt für alle Fälle, in denen die Ereigniskonfiguration mit einer Fensterfunktion gelöst werden kann. Ist das jedoch nicht möglich und nur die Flankenbedingung bringt das gewünschte Ergebnis, ist die Vorgehensweise zum Reduzieren etwas umfangreicher. Deshalb hier eine zweite Variante bei der unterschiedliche DIAdem Funktionen genutzt werden.
Was wir zur Definition eines Hintergrundsegmentes benötigen, sind neben der X- oder Y-Position nur noch einen Wert größer Null für den Beginn und einen Wert kleiner gleich Null für das Ende des Bereichs.
In den Event-Funktionen definieren wir für die Temperatur eine steigende Flanke und Wert 32. Ist die Bedingung erfüllt soll eine 1 und im andern Fall ein NoValue erstellt werden. Damit habe ich einen einzelnen Wert für den Beginn der Hintergrundsegmente definiert und muss nur noch die NoValues löschen.
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Die NoValues entfernen wir so:
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Das Ergebnis ist ein neues Event-Kanal, der nur noch den Wert 1 enthält und – in unserem Beispiel – ein Zeit-Kanal, der die entsprechende zeitliche Position aufweist. So beschreiben die beiden Kanäle genau den Beginn des Hintergrundsegmentes.
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In ähnlicher Weise erstellen wir das Ende des Bereiches mit einer fallenden Flanke und für das Erfüllen der Bedingung tragen wir jetzt eine Null ein. Anschließend löschen wir noch wie oben beschrieben die NoValues. Wir haben jetzt zwei Kanäle, die den Beginn des Hintergrundsegmentes beschreiben und zwei für das Ende.
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Die Kanäle müssen wir noch in zwei Schritten zusammenfügen und sortieren. Danach können wir die Kanäle der Zwischenberechnungsergebnisse löschen und unsere Ergebniskanäle noch umbenennen.
Das Zusammenfügen:
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Sortieren:
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Und noch die temporären Kanäle löschen, die Ergebniskanäle umbenennen und in das Achsensystem eintragen. Das sieht dann so aus:
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Zugegeben, es sind ein paar Schritte notwendig, aber sie sind überschaubar und einfach mit DIAdem Bordmitteln zu lösen. Bei sehr langen Kanälen sparen sie enorm viel Speicherplatz. Sie sind leicht interaktiv zu erstellen und lassen sich vor allem auch prima automatisieren. Es lohnt sich also.
Viel Spaß mit den Kanal-Events
Carpe DIAdem
Author: Walter Rick
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